30. Jahrestagung 2022
Kulturkampf und Identitätspolitik
Schwule Identität – queeres Fluidum. Widerspruch oder Ergänzung?
30. Jahrestagung 2022
Kulturkampf und Identitätspolitik
Schwule Identität – queeres Fluidum. Widerspruch oder Ergänzung?
Kulturkampf und Identitätspolitik
Freitag, 30. September 2022 - Montag, 3. Oktober 2022
Reizbegriffe wie woke culture, kulturelle Aneignung oder Gendersternchen signalisieren, dass sich Sensibilitäten und bisherige Selbstverständlichkeiten verschoben haben. Identitätspolitik ist zu einem umstrittenen Begriff geworden: Von Linken wird die Identitätspolitik als Abkehr von einer Politik der sozialen, materiellen Gerechtigkeit kritisiert. Andere sehen in der Arbeit an einer kollektiven Identität die Voraussetzung, um diskriminierende Strukturen bekämpfen zu können. Der Streit geht mitten durch die LGBTIQ-Community, wo die Konfliktlagen immer unübersichtlicher werden: Tuntentheorie gegen Queerfeminismus, Transidente gegen lesbische Radikalfeministinnen, migrantische Nichtbinäre gegen altliberale Schwule. Daneben steht der Rechtspopulismus und lacht sich ins Fäustchen über das Empörungspotential, was er gegen die gesamte LGBTIQ-Community ausspielen kann.
Kirche und Theologie haben sich mit diesen Streitfragen bislang kaum auseinandergesetzt. Wie kann man diese Debatten theologisch und anthropologisch deuten? Welche Rolle spielen Moral(isierungen) und Tabu(isierungen) dabei? Welche gesellschaftlichen Strukturen liegen ihnen zugrunde? Welche Rolle kann eine christliche Theologie dabei spielen, sie konstruktiv auszutragen?
Als Referent:innen konnten wir gewinnen:
Professorin Dr. Ulrike E. Auga, Uni Hamburg, u.a. Präsidentin der International Association for the Study of Religion and Gender (IARG)
Die Debatte um „Identität“ und „fluide Geschlechterrollen“ hat Hochkonjunktur. Sie ist Kampfplatz für Traditionalisten, religiöse Fanatiker und nationalistische Bewegungen in Europa und darüber hinaus. Die Kirchen und Religionen finden selten Worte, die Brücken zwischen den Fronten schlagen.
Welchen Standort nimmt eine dezidierte „schwule Theologie“ in diesem Diskurs ein?
Anmeldung
Wie in den letzten Jahren findet unsere Jahrestagung im Waldschlösschen bei Göttingen statt. Dort finden sich auch alle Details zum Schutz- und Hygienekonzept bzw. zu den im Haus geltenden Corona-Regeln.
Der Flyer zur Tagung als PDF enthält alle weiteren Informationen zur Unterbringung und einen Anmelde-Abschnitt.
Weitere Informationen sind ebenso auf der Homepage des Waldschlösschens unter der Veranstaltungs-Nummer VA 2733 zu finden.
Miki Herrlein, Referent*in für junge Erwachsene beim Seelsorgeamt des Bistums Freiburg
Das lange Wochenende bietet nicht nur Gelegenheiten, über diese Fragen ins Gespräch zu kommen, sondern auch für Ausflüge in die Umgebung des Waldschlösschens und für ein Fest aus Anlass der 30. Jahrestagung „Schwule Theologie“.